4. Februar (Reuters) – Wackelige US-Aktienmärkte könnten einen weiteren Curveball in Form von US-Inflationsdaten bekommen, während die Märkte auf der anderen Seite des Teichs abwarten, ob es dem britischen Premierminister Boris Johnson gelingt, nach einer Reihe von Skandalen Unterstützung aufzubauen.
In China beginnen die Olympischen Winterspiele mit einer Demonstration der engen Beziehungen zwischen Moskau und Peking.
Auf die bevorstehende Woche auf den Märkten von Lewis Krauskopf in New York, Vidya Ranganathan in Singapur, Swati Bhat in Neu-Delhi und Dhara Ranasinghe und Karin Strohecker in London.
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1/PREISPUNKT
Die Angst vor einer restriktiven Federal Reserve hat für US-Aktien zu einem holprigen Start ins Jahr 2022 geführt – die Inflationsdaten vom Donnerstag könnten zeigen, dass die Sorgen durchaus berechtigt sind.
Laut einer Reuters-Umfrage wird der US-Verbraucherpreisindex für Januar voraussichtlich um 0,4 % steigen. Das ist nach 0,5 % im Dezember, was den größten jährlichen Anstieg seit fast vier Jahrzehnten darstellt.
Da der Fed-Vorsitzende Jerome Powell einen anhaltenden Kampf zur Kontrolle der Inflation versprochen hat, scheint die US-Notenbank auf dem richtigen Weg zu sein, die Zinssätze im März anzuheben. Analysten erhöhen Anrufrate; Die BofA zum Beispiel erwartet in diesem Jahr sieben Erhöhungen um 25 Basispunkte.
Wie sich die Inflation auf die US-Unternehmensgewinne auswirkt, wird ebenfalls ein Schwerpunkt sein, wenn weitere Berichte für das vierte Quartal eintreffen, darunter von Coca-Cola und Pfizer.
2/ HEISS HEISS HEISS
Die Bank of England schätzt nun, dass die britische Inflationsrate 7 % übersteigen könnte, weit über früheren Prognosen. Kein Wunder, dass fast die Hälfte der politischen Entscheidungsträger eine höhere Erhöhung als die vereinbarte Erhöhung um 25 Basispunkte wünschte.
Da die Lebenshaltungskostenkrise ein politisches Thema ist, hat die Regierung eine Reihe von finanziellen Unterstützungsprogrammen aufgelegt, um die Auswirkungen steigender Energiepreise abzumildern.
Daten zur Industrieproduktion vom Dezember und eine Schätzung des BIP für das vierte Quartal am Freitag sollten eine Vorstellung davon geben, wie sich die Wirtschaft hält.
Um das Bild noch komplizierter zu machen, handelt es sich um eine politische Krise. Premierminister Boris Johnson ist verärgert über eine Reihe von Fehltritten, darunter Partys mit Alkohol in der Downing Street während der Sperrung des Coronavirus. Die nächsten Tage könnten mehr Klarheit über seine Zukunft bringen.
3/ „EINFACH, SICHER UND GROSSARTIG“
Das ist das Versprechen des chinesischen Präsidenten Xi Jinping für die Olympischen Spiele in Peking. Er hätte sich gut auf den Yuan beziehen können, die einzige Währung, die sich in diesem Jahr gegenüber einem dynamischen Dollar überdurchschnittlich entwickelt hat.
Während China von einer einwöchigen Neujahrspause zurückkehrt, wollen die Märkte wissen, ob diese Outperformance angesichts wachsender Währungsunterschiede zwischen den beiden großen Volkswirtschaften der Welt anhalten kann. Der Januar war der stärkste Monat für den Yuan seit 2017, aber das chinesische Neujahr läutet oft eine Trendwende ein.
Noch andere Faktoren spielen eine Rolle: hohe Rohstoffpreise, Gegenwind zur Eindämmung von Omicron und starke ausländische Zuflüsse in inländische Anleihen – alles positiv für Chinas Handelsüberschuss. Und der russische Präsident Wladimir Putin ist für die Olympischen Spiele in China und hat mehr als 15 Verträge mit Peking unterzeichnet. Beide Länder wollen eine gemeinsame Finanzinfrastruktur zum Schutz vor Sanktionen anderer Länder. Es erfordert wahrscheinlich einen starken Yuan.
4/ INDISCHE TAUBEN AUF DER FLUCHT?
Indiens geldpolitischer Ausschuss für Inflationsziele hat wiederholt erklärt, dass er das Wachstum weiter unterstützen wird, bis die wirtschaftliche Erholung feste Wurzeln geschlagen hat. Aber das jüngste Budget könnte ein Umdenken erzwingen.
Die anhaltende Inflation und das zunehmende Vertrauen in die Wachstumsaussichten könnten den Weg für eine Anhebung des Leitzinses im nächsten Geschäftsjahr ebnen.
Die Reserve Bank of India könnte an ihrem Mittwoch Änderungen einleiten und möglicherweise ihren Sollzins erhöhen, um den Korridor mit dem Kreditzins zu verringern. Die Anleger werden sich auch die Ansichten der RBI zum Budget anhören und erfahren, wie es den Märkten helfen könnte, eine Rekordsumme von 14,95 Billionen Rupien (200 Milliarden US-Dollar) an Krediten aufzunehmen.
5/ KLEBRIGES ÖL
Nach einem Monat schwelender geopolitischer Spannungen und einem Anstieg des Ölpreises um 15 % brauchten die OPEC und ihre Verbündeten rekordverdächtige 16 Minuten, um zu entscheiden, dass sie doch an den zuvor geplanten Produktionssteigerungen festhalten würden.
Die Rohölpreise erreichten ungefähr ein Siebenjahreshoch von über 90 USD pro Barrel, da befürchtet wurde, dass es aufgrund einer Reihe geopolitischer Aufflammen, insbesondere eines möglichen russisch-ukrainischen Konflikts, zu Versorgungsunterbrechungen kommen könnte. Europa ringt um Alternativen zu russischem Gas, während Winterstürme in den USA bei allgemeiner Unterversorgung ein zusätzliches Problem darstellen.
Auch die Energiepreise laufen Gefahr, ein politisches heißes Eisen für Regierungen zu werden. Nachdem sie bereits zu einer Rekordinflation beigetragen haben, dürften weitere Kursgewinne die Wachstumsdynamik bremsen.
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Zusammengestellt von Karin Strohecker; Redaktion von Kim Coghill
Unsere Standards: Die Treuhandprinzipien von Thomson Reuters.